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Antonia Fabian


Patrick Möstl


Dr. Nachtstrom




Wie immersiver Audiodesign moderne Unterhaltungserlebnisse revolutioniert


Die Welt der Unterhaltung hat sich in den letzten Jahren dramatisch verändert. Was früher statisch und vorhersehbar war, wird heute durch hochentwickelte Klangwelten zum lebendigen Erlebnis. Immersiver Audiodesign – also die Kunst, Ton räumlich, dynamisch und emotional so einzusetzen, dass der Zuhörer mittendrin statt nur dabei ist – steht im Zentrum dieser Entwicklung. Ob in Filmen, Videospielen oder modernen Online-Unterhaltungsangeboten: Wer heute begeistern will, muss klingen wie nie zuvor.

Besonders deutlich wird das bei anspruchsvollen Online-Erlebnissen, wo Sound nicht nur Hintergrundmusik ist, sondern aktiv Stimmung, Spannung und Immersion steuert. Viele dieser Angebote sind inzwischen sogar ohne LUGAS Limit erreichbar und setzen stattdessen voll auf hochwertiges Audio, um Nutzer von der ersten Sekunde an zu fesseln.

Was genau macht immersiven Audiodesign aus?

Immersiver Klang geht weit über Stereo oder einfaches 5.1-Surround hinaus. Moderne Technologien wie Dolby Atmos, Sony 360 Reality Audio oder binaurale Aufnahmen erzeugen ein dreidimensionales Klangfeld, das sich mit der Bewegung des Kopfes oder der Szene verändert. Hinzu kommen objektbasierte Audio-Engines, die jeden Ton einzeln platzieren und in Echtzeit anpassen können – ein Prinzip, das ursprünglich für Kinofilme entwickelt wurde und heute auch in anderen Bereichen der Unterhaltung Standard ist.

Entscheidend ist zudem die Adaptive Music: Musik und Effekte reagieren auf das Verhalten des Nutzers. Wird es spannender, schwillt die Orchestermusik an, treten neue Instrumente hinzu, verändert sich das Tempo. Solche Systeme erfordern nicht nur talentierte Komponisten, sondern auch komplexe Middleware wie Wwise oder FMOD, die mittlerweile in den meisten professionellen Produktionen zum Einsatz kommen.

Der Weg vom Film ins Online-Erlebnis

Vorreiter war die Filmindustrie. Hans Zimmer und sein Team bei Remote Control Productions haben mit Werken wie „Dunkirk“ oder „Interstellar“ gezeigt, wie Sound ein eigenständiger Erzähler sein kann. Diese Erkenntnisse fließen heute direkt in andere Bereiche. Große Online-Unterhaltungsanbieter arbeiten mit denselben Studios und Komponisten zusammen, die sonst für Hollywood blockieren.

Ein aktuelles Beispiel ist die Zusammenarbeit bekannter Sounddesigner mit Online-Erlebnissen, bei denen orchestrale Scores, atmosphärische Feldaufnahmen und dynamische Klanglayer nahtlos verschmelzen. Der Unterschied zu früheren Jahren ist enorm: Statt simpler Midi-Klänge oder lizenzierter Pop-Tracks entstehen maßgeschneiderte Klangwelten, die oft mehrere hundert einzelne Audiotracks und Variationen umfassen.

Technik, die den Unterschied macht

HRTF (Head-Related Transfer Function) ist ein weiteres Schlagwort, das immer öfter fällt. Diese Technik simuliert, wie das menschliche Ohr Schall aus verschiedenen Richtungen wahrnimmt – selbst über normale Kopfhörer. Kombiniert mit Raytracing für Audio (also der Berechnung, wie Schallwellen von virtuellen Oberflächen reflektiert werden) entsteht ein Realismus, der früher unvorstellbar war.

Viele aktuelle Online-Erlebnisse nutzen genau diese Werkzeuge, um Räume klingen zu lassen, als stünde man wirklich darin – sei es ein prunkvoller Saal, ein belebter Marktplatz oder eine mystische Unterwasserwelt. Die Rechenleistung moderner Server und die immer bessere Unterstützung durch Browser-Technologien wie WebAudio API machen das auch ohne native App möglich.

Warum Klang heute wichtiger ist denn je

In einer Zeit, in der visuelle Effekte an ihre Grenzen stoßen, wird guter Ton zum entscheidenden Differenzierungsmerkmal. Studien zeigen: Nutzer bleiben deutlich länger, wenn die Audioqualität überzeugt. Atmosphärischer Sound erhöht die emotionale Bindung und macht Erlebnisse memorabel.

Genau deshalb investieren führende Anbieter von Online-Unterhaltung Millionen in exklusive Kompositionen und aufwendige Sounddesign-Prozesse. Namen wie Gareth Coker (Ori-Reihe), Jessica Curry (Everybody’s Gone to the Rapture) oder Austin Wintory (Journey) sind längst auch jenseits der klassischen Spielebranche gefragt.

Ausblick: Wohin geht die Reise?

Die nächsten Schritte sind bereits absehbar. Mit Spatial Audio auf Apple-Devices, verbesserter Unterstützung von 3D-Sound in VR-Brillen und immer leistungsfähigeren Cloud-Engines wird immersiver Klang noch alltäglicher. Gleichzeitig experimentieren Komponisten mit KI-gestützten Tools, die Musik in Echtzeit generieren und anpassen können – bei gleichbleibend hoher künstlerischer Qualität.

Wer heute ein erstklassiges Unterhaltungserlebnis schaffen will, kommt an professionellem Audiodesign nicht mehr vorbei. Der Ton macht nicht nur die Musik – er macht das gesamte Erlebnis.

(Weiterführende Informationen zum Thema professioneller Ton und Audiodesign in Österreich: Österreichische Ton- und Musikgestalter:innen Vereinigung – offizielle Seite, geprüft und 100 % funktionierend)