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Artist Of The Week: Florence + The Machine

von Antonia Fabian

Foto: Autumn De Wilde

Kaum wer hat die britische Indie- und Alternative-Szene der letzten Jahre so mitgeprägt wie Florence + The Machine. (Nicht umsonst betreiben Kraftklub mit der Band rund um Florence Welsh auf ihrer aktuellen Comeback-Single "Ein Song reicht" auch Namedropping.) Heuer begeht die Formation ihr 15-jähriges Bestehen und feiert das gebührend mit Tanz und Musik. „Dance Fever“ nennt sich die fünfte Platte der Engländer, der Nachfolger zum 2018er Album „High As Hope“.

Noch bevor die Pandemie uns alle spüren hat lassen, wie sehr man das Tanzen vermissen kann, hat sich Florence mit einem besonderen historischen Phänomen beschäftigt, der Choreomania. Dieser Begriff beschreibt eine speziell im 14. und 15. Jahrhundert aufgetretene Erscheinung, eine Art Tanzwut, bei der große Gruppen von Menschen anscheinend willenlos so lange getanzt haben, bis sie erschöpft oder verwundet zusammengebrochen sind. Eine Vorstellung, mit der sich Frontfrau Florence Welch nur allzu gut identifizieren kann, nachdem sie selbst über Jahre non-stop auf Tour war und sich Abend für Abend auf den Bühnen dieser Welt verausgabt hat. Dieses Bild zieht sich auch wie ein roter Faden durch das neue Album.

Gemeinsam mit den Produzenten Jack Antonoff und Dave Bayley (Glass Animals) sind so vierzehn tanzbare, teils dämonische, teils bittersüße Tracks entstanden, in denen Florence + The Machine Einflüsse von Dance über Folk bis hin zu 70s Sounds zu einem harmonischen Ganzen verweben – oder wie es die Band selbst ausdrückt: “Nick Cave At The Club”.