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Patrick Möstl


Dr. Nachtstrom




Platte der Woche: Suluka - 313


Foto: Marlon T.L. Fink

Suluka, dahinter verbirgt sich Luka Sulzer. Der 30-jährige Grazer ist in der Vergangenheit schon positiv aufgefallen, nämlich mit seiner Indie-Folk-Formation Saint Chameleon. Die ist mittlerweile Geschichte, Luka hat aber weiterhin einiges zu sagen musikalisch, und daher bringt nun sein Solo-Projekt an den Start.

Das ist stilistisch deutlich näher an Soul, Hip Hop und Electro orientiert. Nicht von ungefähr muss man beim Hören von Songs wie "Mama" oder "For All The Boys" das eine oder andere Mal an Lauryn Hill denken. Die Ex-Fugees-Musikerin, die ja jetzt wieder auf Tour geht und dabei sogar auf ihre alten Kumpels trifft, nennt Luka als einen wesentlichen musikalischen Einfluss. Auch Anderson Paak, Miriam Makeba oder John Frusciante sind auf der Liste der Lieblingsmusiker:innen Sulzers zu finden.

So sanft die Klänge auch oft sind, in seinen Texten präsentiert sich Suluka durchaus mit Ecken und Kanten. Die Lyrics sind mitunter ziemlich gesellschaftskritisch ("Mama" etwa prangert Kolonialismus und Kapitalismus an), oft drehen sie sich auch um das Thema Liebe. Der Plattentitel bezieht sich übrigens auf den "Area code" für die US-amerikanische Stadt Detroit, von dort stammt eine Ex, mit der den Musiker heute noch emotional viel verbindet.

Fazit: Wer zeitgenössische, heimische Popmusik, die jeglichen Mief von Provinz vermissen lässt und oft Richtung Black Music schielt, zu seinen Faves zählt, der wird mit Sulukas "313" mehr als nur gut bedient.