Der Präsident der jüdischen Gemeinde Graz, Elie Rosen, hat die Politiker:innen der KPÖ von den Gedenkfeierlichkeiten anlässlich des 85. Jahrestages der Novemberpogrome ausgeladen. Grund dafür sei unter anderem die Entscheidung der Bürgermeisterin Elke Kahr und der KPÖ Graz, sich gegen das Hissen einer israelischen Fahne auf dem Grazer Rathaus auszusprechen. Die ÖVP hat nämlich bei der vergangenen Gemeinderatssitzung einen Antrag für die Flagge eingebracht und eine Mehrheit geschafft. Jetzt wirft die jüdische Gemeinde Graz der KPÖ vor, keine klare Stellung zu beziehen und nicht klar für Israel Partei zu ergreifen. Außerdem kritisiert Elie Rosen in seinem Brief nicht allein die Fahnen-Causa, sondern „die über die Jahre hindurch gefestigte, unmissverständliche Positionierung der Grazer KPÖ gegenüber dem jüdischen Staat“. Bürgermeisterin Kahr hat gestern bereits Stellung genommen: sie „würde den Schritt respektieren, obwohl sie ihn nicht verstehe. Die jahrzehntelange enge Verbundenheit mit der jüdischen Gemeinde und ihren Mitgliedern sei für die KPÖ eine Selbstverständlichkeit. Daran würde sich auch in Zukunft nichts ändern.“