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Janine Sauer




Dr. Nachtstrom




Platte der Woche: Lizzo – Special


Foto: Atlantic Records

Auf dieses Album haben viele schon sehnsüchtig gewartet: „Special“ heißt das neue Werk von Lizzo. Die Ausnahmekünstlerin macht damit dort weiter, wo sie zuletzt mit „Cuz I Love You“ (2019) aufgehört hat. Die Wartezeit auf den neuen Longplayer hat die 34jährige vorigen Sommer zudem mit der Single „Rumors“ (feat. Cardi B) überbrückt. Die Nummer übrigens nicht drauf auf dem nun vorliegenden vierten Longplayer. Das tut der Freude allerdings keinen Abbruch: die 12 Stücke auf „Special“ wirken wie aus einem Guss – die Künstlerin hat auch „lange und hart“ daran gearbeitet, wie Lizzo in einem Interview bestätigt hat.

Mit „About Damn Time“ hat Lizzo im April die erste Single geschickt, die schon mal sehr gut angekommen ist: auf TikTok ist der Song extrem abgegangen – auch auf YouTube wurde das Stück bereits fast 60 Millionen Mal angeklickt. Qualitativ können die weiteren 11 Nummern mit der Lead-Single mithalten – um den Sound so richtig zu verfeinern, hat Lizzo auch eine ganze Armada an namhaften Produzenten verpflichtet. Sogar Producer-Superstar Mark Ronson hat da diesmal seine Finger im Spiel. Gast-Feature gibt’s keines: dafür durfte Lizzo ein Beastie Boys-Sample verwenden. Laut der Sängerin ist es gar nicht mal so einfach gewesen, die Rechte für den Song „Girls“ aus „Licensed To Ill“(1986) zu kriegen. Aber: Lizzo ist mittlerweile einer der Top-Stars im Business. So hat auch Chris Martin brav „ja“ gesagt, als er um ein Sample von „Yellow“ gebeten worden ist; zu hören auf dem Song „Coldplay“, dem letzten Track von „Special“.

Über 170 Songs hat Melissa Viviane Jefferson - so der bürgerliche Name von Lizzo - seit „Cuz I Love You“ (2019) komponiert. 12 davon sind nun auf „Special“ gelandet. Und dabei tritt Lizzo immer mehr als Sängerin in Erscheinung, während auf ihren ersten Alben noch viel mehr Rap-Einlagen zu hören waren. Musikalisch geht „Special“ schwer in Richtung Disco, Funk, Soul und Hip Hop, wobei die erste Hälfte eher die Party-Songs liefert, auf der zweiten Hälfte ist dann auch Platz für Nachdenkliches und die eine oder andere Ballade.