Terroristen werden einem Bericht von Europol zufolge immer jünger. Im vergangenen Jahr war fast jeder dritte Tatverdächtige unter 20 Jahre alt - der jüngste sogar erst 12. Die europäische Polizeiorganisation legte in Den Haag am Dienstag einen neuen Bericht zu Tendenzen im Terrorismus vor. Laut Europol nutzen „Onlinekultgemeinschaften“ digitale Plattformen, um Bilder von extremen Grausamkeiten zu verbreiten und zu normalisieren, Opfer zu erpressen und junge Menschen zu Gewalttaten zu bringen. Viele dieser gewalttätigen Gruppen haben Europol zufolge Verbindungen zu dschihadistischem Terrorismus und rechtsextremen Gruppierungen. Diese Gruppen hätten besonders gefährdete Kinder und Jugendliche im Fokus, im Schnitt zwischen acht und 17 Jahre alt. „Terroristische Gruppen haben es auf gefährdete Personen abgesehen“, sagte Europol-Chefin Catherine De Bolle, „insbesondere auf solche, die mit psychischen Problemen, sozialer Isolation oder digitaler Abhängigkeit zu kämpfen haben.“ 2024 wurden Europol zufolge insgesamt 58 terroristische Anschläge von 14 EU-Mitgliedsstaaten gemeldet, 34 von ihnen wurden vollendet, die übrigen schlugen fehl oder konnten vereitelt werden. 449 Verdächtige wurden den Angaben zufolge festgenommen.