Kanada war schon immer ein gutes Pflaster für lässige Musik – man denke nur an Arcade Fire, Billy Talent oder The Weeknd. Zu den neueren Entdeckungen aus Nordamerika zählen The Beaches. Die Schwestern Jordan und Kylie Miller kennen Eliza Enman-McDaniel und Leandra Earl bereits seit ihrer Jugend. Ihnen war schon früh klar, dass sie mehr als nur befreundet sein wollen – sie wollten eine Band. Nachdem The Beaches mit zwei selbstveröffentlichten EPs in ihrer Heimat Toronto und später auch über die Grenzen hinaus für Furore sorgten, gingen sie mit Emily Haines und Jimmy Shaw von Metric als Produzenten ins Studio, um ihr Debütalbum „Late Show“ einzuspielen. Dafür erhielten sie u.a. 2018 den Juno Award für “Breakthrough Group of the Year“.
2022 war dann ein entscheidendes Jahr für die Band: ein Compilation-Album, bestehend aus den letzten beiden EPs, kam heraus, eine Kanada-Tour folgte sowie ein weiterer Gewinn bei den Juno Awards – und The Beaches verließen ihr Label, um unabhängiger Musik veröffentlichen zu können.
Die neue Platte „Blame My Ex“ ist das Ergebnis. Wie der Titel schon erahnen lässt, nimmt und das Album mit auf eine Reise durchs Breakup-Dickicht. Das zentrale Thema: Was kommt nach dem Ende einer Beziehung? In diesem Falle: zehn Tracks, die geschickt Indie-Rock mit Post-Punk verweben und gern auch mal Popklänge aufblitzen lassen. The Beaches beweisen mit ihrem neuen Longplayer einmal mehr, dass eine klassische Rockbandbesetzung einfach nicht langweilig wird, wenn man es richtig angeht.