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Platte der Woche: Provinz - Zorn & Liebe

von Andreas Meinhart

Foto: WMG

Bereits mit ihrem Debütlongplayer "Wir bauten uns Amerika" haben Provinz 2020 ordentlich für Aufsehen gesorgt - und auch die EP "Zu spät um umzudrehen" aus dem vergangenen Jahr - mit der einprägsamen "Hymne gegen euch" - ist der Popularität des Quartetts nicht abträglich gewesen. Jetzt stehen die Herrschaften aus dem oberschwäbischen Vogt (Landkreis Ravensburg) also mit ihrem zweiten Album in den Startlöchern: "Zorn & Liebe".

Zwischen Synthie-Klangflächen, tanzbaren Beats und diversen Effekten bleibt genug Platz für Stimme von Frontmann Vincent Waizenegger, und damit auch für die Provinz-Texte, die sich um Liebe, Freundschaft und andere Themen des Alltags drehen. "Diese Nacht" etwa versteht sich als Loblied auf das Ausgehen mit den besten und ältesten Freund:innen und das großartige Gefühl, sich für einige kostbare Stunden unbesiegbar zu fühlen. In "Unsere Bank" wird einer abgerissenen Sitzgelegenheit nachgetrauert, auf der man früher mit seiner großen Jugendliebe geschmust hat. Gaststar hier ist übrigens Danger Dan. Stichwort: Neben dem Mitglied der Antilopengang sind am Album auch noch Casper ("Betäub mich") und Newcomerin Nina Chuba im Titeltrack zu hören.

Vergleiche mit den Landsleuten von Annenmaykantereit oder auch Faber drängen sich auf, man teilt sich mit den genannten Acts auch Produzent Tim Tautorat, und dennoch schaffen Provinz mit ihrem zwischen Melancholie und Witz, zwischen flotten Beats und balladesken Elementen angesiedelten Sound auch Raum für eine gewisse Eigenständigkeit. Live zu überprüfen auch am 30. September im p.p.c., zumindest für alle jene, die sich rechtzeitig ein Ticket für die ausverkaufte Show besorgt haben.