Egal, was Muse angreifen, viel falsch macht die Band offensichtlich nicht, auch wenn die Kritiken zu den letzten Alben wie "Drones" oder auch "Simulation Theory" eher durchwachsen waren. Der Erfolg gibt Matthew Bellamy und Co. jedenfalls recht. Nicht von ungefähr war das Trio auch diesen Sommer wieder ein gern gesehener Headliner auf diversen Festivals.
Und so werden sich auch an "Will of The People" die Geister scheiden. Den einen wird es wieder zu sehr nach Queen klingen, den anderen die Produktion zu glatt poliert sein. Und trotzdem beherrschen es Muse wie nur wenige Acts, der Hörerin und dem Hörer echte Ohrwürmer zu bescheren, die man nicht so leicht aus seinem Kopf bekommt. Sei es der stampfende Refrain zum Titeltrack, die catchy hookline von "Compliance" oder auch der epische Schwulst von "Liberation".
Frontmann Matt Bellamy sagt über das neue Album: „‘Will Of The People‘ entstand in Los Angeles und London und ist von der zunehmenden Ungewissheit und Instabilität in der Welt beeinflusst. Eine Pandemie, neue Kriege in Europa, massive Proteste & Unruhen, ein versuchter Aufstand, das Taumeln der westlichen Demokratie, zunehmender Autoritarismus, Waldbrände und Naturkatastrophen, ganz allgemein die Destabilisierung der globalen Ordnung – all das hat ‚Will Of The People‘ beeinflusst. Lange haben das westliche Imperium und die Natur für unseren Schutz und unser Auskommen gesorgt, nun sind beide ernsthaft bedroht. Es sind beunruhigende und beängstigende Zeiten für uns alle. Dieses Album ist ein persönlicher Wegweiser durch diese Ängste und eine Vorbereitung auf das, was kommt."
Mit ihrem mittlerweile neunten Studiowerk zementieren Muse ihren Status als eine der größten und erfolgreichsten Rockbands der Gegenwart ein, auch wenn der Begriff "Rock" - eh schon länger - sehr weit gefasst wird in diesem Fall.