Bei diversen "Rockopas" kommt es vor, dass man sich wünscht: Lasst es gut sein! Die größten Hits liegen eh schon Jahrzehnte zurück und live ist das nur mehr ein müder Abklatsch von früher. Iggy Pop dagegen - er wird im April zarte 76 - sprüht noch immer voller "Lust for Life", um den Titel einer seiner bekanntesten Nummern zu zitieren.
Es gäbe über James Newell „Jim“ Osterberg sehr viel zu schreiben, von seiner Zeit bei den Stooges, mit denen er Rockgeschichte geschrieben hat über die Jahre in Berlin mit dem ebenfalls legendären David Bowie und und und. Dass er (seit 2010) in der "Rock n` Roll-Hall of Fame" verewigt ist, versteht sich fast von selbst.
Aber konzentrieren wir uns hier auf die aktuelle Scheibe. "Every Loser" ist die mittlerweile 19. Platte des "Godfather of Punk" und es ist sein erstes Album, das über die kürzlich verkündete Partnerschaft zwischen Atlantic Records und Gold Tooth Records releast wird, dem neu gegründeten Label des Grammy-ausgezeichneten, vielfach Platin-dekorierten Produzenten Andrew Watt. Watt hat unter anderem in den vergangenen Jahren auch Ozzy Osbourne, Post Malone, Miley Cyrus oder Eddie Vedder "betreut". Und hier einen modernen, druckvollen Sound erschaffen, obwohl Iggy Pop selbst das Album eher als "old school" bezeichnet:
„Ich bin der Typ ohne Shirt, der rockt. Andrew und Gold Tooth verstehen das, und wir haben auf altmodische Weise zusammen eine Platte gemacht. Die Musiker sind Typen, die ich seit ihrer Kindheit kenne, und die Musik wird euch aus den Latschen hauen.“
Nachdem das letzte Iggy-Album "Free" doch eher beschaulich war, ist "Every Loser" wieder eine Rückbesinnung auf alte Stärken. Man merkt ihm und seinen Studiomusikern, darunter Drummer Chad Smith von den Chili Peppers oder Bassist Duff McKagan von Guns n` Roses an, dass man viel Spaß beim Aufnehmen hatte.
Um Andrew Watt zu zitieren:
"Dieses Album wurde geschaffen, um es so laut abzuspielen, wie es eure Stereoanlage zulässt… dreht sie auf und haltet euch fest."