Please turn your phone!
Dr. Nachtstrom




Eurovision Song Contest: Österreichs schönste Fehltritte


Bild von StockSnap auf Pixabay - https://pixabay.com/de/photos/konzert-show-b%C3%BChne-unterhaltung-2616946/

Am 14. Mai ging der Eurovision Song Contest erneut über die Bühne. Mit tief romantischen Balladen und glitzernden Paillettenkleidern zeigte sich Europa von seiner musikalischen Seite und feierte einen bunten Reigen der guten Laune. Wieder nicht dabei: Österreich! Die Heimat von Mozart flog bereits im ersten Halbfinale raus und setzt damit seine Pechsträhne seit 2015 fort.

Das waren noch Zeiten, als Conchita Wurst 2014 beim Eurovision Song Contest als Sieger*in gefeiert wurde. Mit „Rise Like A Phoenix“ holte sie den Pokal nach Österreich und bescherte der Nation den beliebtesten Song der österreichischen ESC-Geschichte, wie Betway Blog in einer Umfrage herausfand. Die Hymne für Akzeptanz der LGBTQ-Community und für mehr Mut in der Gesellschaft kam zur rechten Zeit und einigte für einen kurzen Moment die Länder. Eine Leistung, die nach Conchita kein österreichischer Beitrag mehr erreichte.

Auch in diesem Jahr musste Österreich vom Bühnenrand zu sehen, wie sich die anderen Teilnehmer einen starken Wettkampf um den Sieg lieferten. Bereits im ersten Halbfinal flog der diesjährige Beitrag DJ LUM!X mit Sängerin Pia Maria aus dem Rennen, wie Salzburg24 berichtet, und setzte den Abwärtstrend fort, den im Vorjahr Vincent Bueno ebenfalls einschlug. Doch ein kleiner Trost bleibt: Zu den schlimmsten Beiträgen Österreichs zählen die jüngsten Vertreter keineswegs.

Von Mona Lisa und verregneten Tagen in Venedig

Weit vor dem aktuellen Misserfolg der letztjährigen Teilnehmer bot Österreich einige Darbietungen für den ESC, die sich heute durchaus als Gruselkabinett beschreiben lassen. Zweifellos war die internationale Veranstaltung schon immer eine Plattform für Selbstdarsteller und ungewöhnliche Inszenierungen, doch was Wilfried 1988 mit „Lisa, Mona Lisa“ präsentierte, war – dezent gesagt – schauderhaft. Zur damaligen Zeit galt der Sänger innerhalb der österreichischen Grenzen als große Nummer. Auf der ESC-Bühne war davon wenig zu hören: Konsequent neben der Melodie quält sich Wilfried durch seine Liebeserklärung an die Geliebte Mona Lisa. Dass dieser Beitrag auf den hintersten Plätzen landete, ist noch heute zweifellos nachvollziehbar.

Ähnlich kurios bot Thomas Forstner 1991 in Rom seinen Song „Venedig im Regen“ dar. Mit flottem Vokuhila-Schnitt und funkelnder Pailletten-Robe tänzelte sich Forster durch den Schunkelklassiker, aber landete ohne Umwege auf dem letzten Platz. Wahrscheinlich war es keine gute Idee im Gastgeberland Italien von verregneten Tagen in Touristenparadiesen zu singen.

Bitte, einfach weg

Wer für die Tatsache verantwortlich war, dass Anita beim Eurovision Song Contest 1984 das zähe Stück „Einfach weg“ performen sollte, hat hoffentlich nie wieder eine Entscheidung in diesem Rahmen getroffen. So verloren, wie die junge Sängerin auf der Bühne steht und davon träumt, einfach abhauen zu können, hat schon fast etwas Ironisches. Gründe liefert ihr Auftritt mehr als genug: uninspiriert, langweilig und unfassbar farblos. Die minimalen Bewegungen, die so etwas wie eine Performance erahnen lassen, waren zumindest ein Anzeichen, dass Anita noch Lebenswillen in sich trug.

Glücklicherweise ist Österreich nicht das einzige Land, welches sich mit kleinen Horrorstücken auf der ESC-Bühne zeigte. Auch Nachbarland Deutschland musste schon fiese Auftritte verkraften, wie laut.de in seinem eigens kreierten Ranking beweist. Oder wie ließe sich sonst die schwülstige „Sommermelodie“ von Cindy & Bert beschreiben? Da klingen die österreichischen Beiträge gleich viel unschuldiger.