Hände haben im Leben von Wallis Bird einen besondere Bedeutung. Als Kleinkind werden ihr von einem Rasenmäher alle Finger der linken Hand abgetrennt. Vier davon können der kleinen Wallis wieder angenäht werden. Der Unfall bringt für die Linkshänderin, die bereits damals Gitarre spielt, aber mit sich, dass sie von nun an auf einem Instrument für Rechtshänder übt, das sie andersherum hält, ohne dabei die Reihenfolge der Saiten anzupassen. Dabei entwickelt die gebürtige Irin ganz eigene Grifftechniken, die ihr Gitarrenspiel bis heute prägen und es zu etwas ganz Besonderem machen.
“Hands” ist auch der Titel ihres aktuellen Albums, der natürlich ganz bewusst gewählt wurde. Auf ihrem siebenten Werk rückt Wallis sich selbst in den Fokus und widmet sich sehr persönlichen Themen: Es geht um Vertrauen, Stagnation, Alkoholmissbrauch, Selbstzensur und Selbstverbesserung.
Musikalisch bietet “Hands” etwas weniger Folk und Soul als die Vorgänger-Alben „Home“ (2016) und „Woman“ (2019). Die Songs vermitteln dafür eine große Experimentierfreude - Synthies, Beats und Klicks inklusive.
Demnächst wird es die Wahlberlinerin übrigens aufs Land ziehen. Sie hat mit anderen Leuten einen Bauernhof gekauft und möchte dort eine Künstler-Community etablieren. Aber davor steht noch eine Tournee an, die sie samt Band am 7. Oktober nach Graz ins ppc führen wird.