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Artist of the Week: Nick Cave


Das neue Album von Nick Cave and the Bad Seeds ist dieser Tage erschienen. Wild God heißt das Werk – es ist der 18. Longplayer den der australische Sänger, Songschreiber, Autor und Musiker mit seiner Stammband bisher (seit 1983) veröffentlicht hat. Zuletzt war 2019 ein gemeinsames Album rausgekommen – nämlich Ghosteen, das es sogar in den offiziellen Österreichischen Alben-Charts Platz 3 belegt hat.

Mit den Arbeiten zu Wild God hat Nick Cave am Neujahrstag 2023 begonnen. Aufgenommen wurden die Songs dann in der Provence sowie in London. Produziert hat Cave mit seinem wohl engsten musikalischen Partner Warren Ellis; gemeinsam mit dem Multiinstrumentalisten der Bad Seeds hat Cave 2021 ja auch das Album Carnage veröffentlicht.

Die beiden letzten Alben des 66jährigen Meisters sind ja eher introvertiert ausgefallen und galten vor allem der Trauerarbeit nachdem 2015 und 2022 seine Söhne Arthur und Jethro gestorben waren. Nun auf dem neuen Werk geht die Trauerarbeit zwar weiter: aber die Songs weisen wieder mehr Struktur auf; erinnern dabei an Push The Sky Away oder sogar The Boatman's Call . Nick Cave hat es auch schon vorab verkündet: Wild God ist sein „freudigstes“ Werk, ein Album voller Optimismus. Das stimmt wohl wirklich, wobei: nicht auf die falsche Fährte kommen: es ist tatsächlich ein wenig beschwingter und auch eingängiger, aber natürlich nur verglichen mit seinem eigenen Werk, nicht im Vergleich zu anderen Künstlern. Denn richtig „fröhlich“ wird Nick Cave niemals klingen. Wie jedes seiner Longplayer ist auch Wild God sehr komplex und wird wohl einige Durchläufe brauchen, um es richtig fassen zu können. Die Grundaussage ist allerdings von Anfang an klar: es ist ein lebensbejahendes Album mit dem der Hohepriester der Musikwelt seine Hörer von der Dunkelheit ins Licht führen kann. Das macht er auf seinen Konzerten schon seit Jahren – nun hat er diese sakrale, vereinende Stimmung auch auf Platte abgeliefert, seine Ode an das Leben.