Die Rapper Kollegah und Farid Bang provozieren in ihren Songs immer wieder aufs neue mit rassistischen und teilweise auch antisemitischen Songteilen. Aber trotzdem werden diese und viele weitere Rapper für ihre Musik vor allem von vielen Jugendlichen gefeiert. Daher stellt sich schon die Frage, was hinter diesem Erfolg steckt? Ist es Protest, Identitätssuche oder doch einfach nur Langeweile.
In der Vergangenheit war es keine besondere Überraschung, als Kollegah und Farid Bang für das Rapalbum „Jung, Brutal und Gutaussehend 3“ einen Echo bekommen haben. Diesen Preis gab es, obwohl der Rapper Farid Bang in einem Song den eigenen Körper mit dem eines Auschwitzinsassen vergleicht. In einer anderen Liedzeile ruft der Rapper die Zuhörer dazu auf das Bahnhofsgetto zu Charlie Hebdo zu machen. Politisch unkorrekt, machohaft und provokant kommt Battle-Rap oder Gangsta-Rap Musik meistens daher und erobert die deutschsprachigen Charts nicht selten auch mit homophoben, antisemitischen oder frauenfeindlichen Inhalten.
Um die Jahrtausendwende wurde der Gangsta Rap unter anderem in Deutschland immer beliebter und erfolgreicher. In der Anfangszeit blickten die Fans vor allem auf die erfolgreichen Rapper aus Amerika. Hierbei waren unter anderem 50 Cent und Snoop Dogg große Vorbilder, die in ihren martialischen Texten Frauen häufig als „bitches“ bezeichneten. Der deutsche Rap entwickelte sich dann jedoch in eine eindeutig politischere Richtung. In Großbritannien hieß es schon im Jahr 2005 in der Presse, dass der deutsche Rap sich immer mehr zum Gangsta-Rap entwickelt. Dabei wurden als Gründe für diese Entwicklung die hohe Arbeitslosigkeit, und auch die schwierige Wirtschaftslage ausgemacht. Was aber nicht wirklich die frauenfeindlichen und rassistischen Textzeilen in vielen dieser Songs erklärt.
Auch bereits im Jahr 2005 war es, als der Rapper Fler aus Berlin ganz scharf für sein Album „Neue Deutsche Welle“ kritisiert worden ist. In diesem Rap-Album kokettierte Fler immer wieder mit neonazistischem und nationalistischem Gedankengut. Schon vor der Veröffentlichung des Albums wurde hier mit einem abgewandelten Zitat von Hitler von einem Angriff auf Polen geredet. Darüber hinaus soll Fler seinen Produzenten später angeblich antisemitisch beleidigt haben.
Rebellion ohne Grund
Beim heutigen Gangsta Rap sehen einige Experten vor allen Dingen die Rebellion im Vordergrund. So benehmen sich viele Gangsta Rapper in der Öffentlichkeit wie rebellierende Außenseiter, die extra Regeln missachten und genau für dieses Verhalten von Teilen der Gesellschaft und vor allem den eigenen Fans gefeiert werden. Das extreme Feiern von materiellem Besitz, einer hohen Frauenfeindlichkeit und grober Gewalt beim Gangsta Rap sehen viele Experten als eine allgemeine Rebellion gegen die etablierten Werte in der Mittelklasse. Hierbei geht es grundsätzlich gegen die politische Korrektheit und die im Land etablierte Gesellschaft. Wer gerne auf andere Art und Weise ein bisschen Nervenkitzel erleben will, der kann sein Glück vielleicht einfach mal in einem Online Casino versuchen. Da kann man auf CasinoPilot24 gratis Bonus Guthaben mitnehmen und dann sogar ohne eigenes Geld mit entsprechendem Glück einen dicken Gewinn abstauben. Bei der damaligen Vergabe des deutschen Musikpreis Echo ging es in erster Linie um die reinen Verkaufszahlen. Das verdeutlichte also damals schon die hohe Popularität dieser Musikrichtung, die vor allem bei vielen Jugendlichen aus den unterschiedlichsten Schichten damals schon so beliebt war und auch bis heute geblieben ist. Damals war „Jung, Brutal Gutaussehend“ schon kurze Zeit nach der Veröffentlichung über 30 Millionen Mal von Fans gestreamt worden. Der damalige Skandal um die Vergabe des Echos dürfte viele Jugendliche sogar noch deutlich darin bestärkt haben Gangsta Rap weiter zu hören und zu feiern. Schließlich bewirkte die Reaktion der restlichen Musikwelt noch mehr, dass die Rapper von großen Teilen der Öffentlichkeit kritisiert worden sind. Das wiederum bestärkte die Rolle der Gangsta Rapper als Außenseiter, die mit ihrer Musik und ihrem Verhalten gegen die Mitte der Gesellschaft rebellieren.
In vielen Kinderzimmern beliebt
Auch andere deutsche Rapper wie etwa Bushido standen regelmäßig in der Kritik, und zwar durch ihre immer wieder homophoben, sexistischen und rassistischen Textpassagen in ihren Liedern. Aber auch ein Rapper wie Sido wurde in seiner Anfangszeit von großen Teilen der Öffentlichkeit sehr kritisch gesehen und zunächst wenig anerkannt. Aber gerade an Sido kann man festmachen, dass es hier in den letzten Jahren durchaus einen Wandel gab. Denn auf der einen Seite sind die Texte von Sido etwas vorsichtiger geworden und auch aus diesem Grund hat der erfolgreiche Rapper immer mehr den Weg in den Mainstream gefunden. Das zeigt sich nicht zuletzt bei der Talentsendung „The Voice of Germany“, wo Sido sogar als Coach und Juror in der Jury saß.
Die Suche nach der Identität
Für viele Jugendliche geht es bei der Musik aber weiterhin auch nach der Suche der eigenen Identität. Das gilt übrigens längst nicht nur für Jugendliche mit Migrationshintergrund, denn generell haben gerade Jugendliche immer wieder große Probleme ihren eigenen Platz in der Gesellschaft zu finden. Die Idole der älteren Generation können quasi aus Prinzip nicht akzeptiert werden, weil es für die Jugend auch immer um eine gewisse Art der Auflehnung gegen die ältere Generation geht. Genau an dieser Stelle setzt der Gangsta Rap an und holt mit seiner ganz anderen Art, den rebellischen und oft auch zugegebenermaßen gewaltverherrlichenden Texten viele Jugendliche ab. Das Problem hierbei ist aber auch, dass man durch eine Verteufelung dieser Musik genau das Gegenteil erreicht und den Gangsta Rap gerade bei den Teenagern und jungen Erwachsenen immer beliebter macht. Aus diesem Grund sollte die Öffentlichkeit diese Rapvariante nicht einfach verbannen, sondern sich öffentlich und kritisch mit dieser Musik auseinandersetzen.