Pras Michel soll Millionen von einem inzwischen flüchtigen malaysischen Finanzier über Strohmänner in die Wiederwahlkampagne von Barack Obama im Jahr 2012 geleitet haben. Geld aus dem Ausland darf aber nicht in US-Wahlkämpfe fließen. Außerdem soll der Rapper versucht haben, eine Untersuchung des Justizministeriums gegen den Finanzier zu unterdrücken und ein Auslieferungsverfahren im Namen Chinas unter der Trump-Regierung zu beeinflussen. Pras Michel traf den malaysischen Finanzier Low Taek Jho zum ersten Mal im Jahr 2006. Der Geschäftsmann gab damals Millionen Dollar in Hollywood aus, verkehrte mit Stars und finanzierte Hollywood-Filme, darunter „The Wolf of Wall Street“. - daher musste jetzt im Pras-Michel-Prozess auch Leonardo DiCaprio aussagen: Der Hollywood-Star hat zu Protokoll gegeben, Low sei ihm gegenüber als seriöser Geschäftsmann aufgetreten und habe erwähnt, dass er für Obamas Wahlkampf spenden wolle.
Es wird noch wilder: Low soll Pras Michel 20 Millionen Dollar für ein Foto mit Barack Obama gezahlt haben, dass er schließlich auch bekommen hat. Michel nutzte einen Teil des Geldes, um Freunden die Teilnahme an Spendensammlungen zu finanzieren. Niemand habe ihm jemals gesagt, dass dies illegal sei, sagte der 50-Jährige zu seiner Verteidigung vor Gericht. Nach der Wahl von Donald Trump soll Michel erneut Millionen genommen haben, um Ermittlungen gegen Low zu stoppen. Dieser gilt als Drahtzieher eines Geldwäsche- und Bestechungsprogramms, mit dem Milliarden aus einem staatlichen malaysischen Investmentfonds gestohlen wurden. Nach ihm wird weltweit gefahndet. Pras Michel wird gegen die Schuldsprüche berufen – sogar der ehemalige US-Justizminister Jeff Sessions musste in dem Prozess aussagen.