Dreißig Jahre schrieb Günter Eichberger mit vielen Unterbrechungen an seinem Stück „Brennend heißer Wüstensand“, ehe er es 2010 endlich für abgeschlossen hielt. In einer Gaststätte in einer nicht näher lokalisierten Wüste treffen nach und nach Gäste ein. Ein durstiger Tourist, eine angebliche Pornoregisseurin und ein Entfesselungskünstler, dessen Ziel es ist, sich nicht mehr befreien zu können. Sie alle haben eines gemeinsam: Sie wissen nicht, wie sie hierhergekommen sind und fühlen sich fehl am Platz. Sie täuschen vor, jemand anderer zu sein oder verschanzen sich hinter fiktiven Lebensentwürfen.
Wie sich herausstellt, gibt es nichts zu essen und zu trinken, obwohl der Wirt ihnen immer wieder Hoffnungen macht. Der Wirt, der von sich glaubt, Autor des Stücks zu sein – obwohl das bekanntlich Günter Eichberger ist –, verliert schließlich die Gewalt über die Figuren. Als ein ohnmächtiger Prospero, sieht er sich zuletzt in der Wüste seines Bewusstseins allein gelassen.
Günter Eichberger ist ein intellektuelles, höchst unterhaltsames Vexierspiel gelungen, das man ganz fleischlich als absurde Kammerkomödie und ganz besserwisserisch als hochintellektuelles (post-)modernes Schauspiel, versehen mit einer mit einer schier unerschöpflichen Fülle an „g’scheiten“ Querverweisen und Anspielungen sehen kann.
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