Martin G. Wankos neue Komödie über verlorene Ideale, Rückzug in die Bürgerlichkeit und Kapitalgenerierung, vergessene Revolutionen und Mord- und Totschlag ist kurz, präzise, dem Alkohol nicht abgeneigt und kommt zu einem überraschenden Schluss.
Die Spontangärung in der Weinerzeugung verwendet Wanko als Ausgangspunkt für sein neues Stück. In der radikalen Spontangärung kommen die angepressten Trauben mit wilden Hefen in Kontakt. Sie liegen frei in der Luft und machen ihr Spiel. Diesen Ansatz setzt der Autor auf Menschen um. Zwei Paare, wohlbestallte Bürger bereits mittleren Alters folgen einer Einladung auf ein Schloss. Dabei geraten ihnen spontane „Gärungsprozesse“ in den Weg, die sie verwandeln, bzw. darauf hinweisen, dass all ihre Gewissheiten unter anderen Umständen schnell zur Chimäre werden können. Kaum im Schloss angekommen wird ihr Weltbild durcheinandergewirbelt und es zeigt sich, dass viele ihrer unverrückbaren Werte auf der pekuniären und gesellschaftlichen Sicherheit basieren, die ihnen ihre Positionen bieten, bzw. geboten haben. Nicht einmal ihr gemeinsames, längst vergessenes Faible für Thomas Bernhard hilft ihnen, sich neu zu orientieren. Naturgemäß... Und die Käsekrainer? Na, sehen Sie selbst!
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