Podcast sind das Medium 2020 schlechthin: Das Audio-Format wird von Jahr zu Jahr beliebter. Ob Promis, Unternehmen oder Privatpersonen. Wer jetzt noch keinen eigenen Podcast betreibt, sollte schnell ans Mikro. Ein Ratgeber.
Überall hören, keine begrenzte Sendezeit und direkt aufs Ohr der Zielgruppe: Podcast haben viele Vorteile. So gut wie jedes Thema lässt sich verständlich besprechen, Interviews werden bei Zoom geführt und Chefs informieren ihre Mitarbeiter über den firmeninternen Podcast über Neuigkeiten.
Einen Podcast ins Leben zu rufen, ist gar nicht so schwer, bedarf aber guter Vorbereitung.
Keine Angst vor dem Mikro
Zum ersten Mal vor dem Mikrofon? Ungeübte Sprecher können da schon mal in Ehrfurcht verfallen, das ist aber völlig unbegründet. Am besten üben angehende Podcaster ein paar Mal und schon wird das Mikrofon zum besten Begleiter. Damit das Gesagte ideal rüber kommt und eine hohe Qualität aufweist, gibt es hier ein paar Tipps:
Thematische Vorbereitung ist das A und O
Einfach vors Mikro setzen und losplaudern? Kann klappen, doch wenn es sich um ein journalistisches Interview handelt, steht und fällt der Podcast mit der Vorbereitung. Ein Skript ist daher Pflicht. Vorab steht die Recherche über den Gast an, was zeichnet ihn aus. Letzten Endes ist es wichtig zu bedenken, was die Zielgruppe hören will. Welche Fragen müssen beantwortet sein. Vielleicht gibt es Aspekte, die dem Hörer im Alltag helfen. Je besser die Vorbereitung, desto einzigartiger wird die Folge am Ende.
Die richtige Technik
Unternehmen sollten definitiv über die Anschaffung ordentlicher Technik nachdenken. Mikros, die viel Hall mit aufzeichnen, taugen auf Dauer nichts. Zur Ausrüstung gehören:
• Mischpult
• Mikrofone mit Ständer
• Laptop mit Audio-Software wie Audacity
• Kopfhörer (optional)
• Verkabelung
Raketenwissenschaft muss hier aber auch niemand betreiben. Eine gute Podcast-Technik ist für einen dreistelligen Betrag zu haben.
Für die Aufnahme ist ein Raum zu bevorzugen, in dem man in Ruhe aufnehmen kann. Das eigene Zuhause ist da eher unangebracht, denn laute Nachbarn, Straßenlärm und Co. kann es immer geben.
Post-Produktion: Schnipp, schnapp
Die erste Folge ist fertig, ein Trailer mit Vorstellung des Formats besteht? Dann nichts wie an den Schnitt. Für den Schnitt gibt es professionelle Producer. Wer also Ressourcen hat, kann sich diese Arbeit abnehmen lassen.
Ansonsten gibt es kostenlose Programme auf dem Markt. Für den Start reichen diese auch völlig aus. Sind aber Überblendungen, Weichzeichner oder musikalische Untermalungen gewünscht, wird ein kostenpflichtiges Programm in der Regel nötig. Zu jedem Podcast gehört auch ein Intro und Outro. Im Intro wird vorgestellt, wer durch den Podcast führt und was der Hörer zu erwarten hat. Spricht ein Interviewgast sollte dieser auch kurz vorgestellt werden. Vor- und Nachspann geben dem Podcast eine Klammer und die Abonnenten wissen stets, dass sie wieder ihren Lieblingspodcast auf dem Ohr haben.
Inwieweit die Folge bearbeitet wird, hängt auch vom persönlichen Geschmack ab. Die meisten Podcaster setzen aber auf Authentizität. Versprecher sind also nicht schlimm, sondern verleihen dem Stück etwas Greifbares. Dieses Unperfekte mögen die meisten Hörer auch.
Podcast veröffentlichen
Stehen die ersten Folgen bereit, kann es an die Veröffentlichung gehen. Hier bieten sich Hoster wie Podigee an. Dort kann ein eigener RSS-Feed für das Format angelegt werden. Beschreibung, Bild und vieles mehr stehen zum Befüllen bereit. Besonders praktisch: Podigee verteilt den Podcast an die bekannten Plattformen Spotify, iTunes und Co.
Podcast vermarkten: Tipps für den Erfolg
Für einen guten Start in die Audio-Welt sollte der Podcast auf möglichst vielen Kanälen platziert sein. In den ersten acht Wochen steht und fällt das Produkt oftmals. Wichtig ist, bei Spotify und iTunes in den Neuerscheinungen gut zu ranken. Doch das ist nicht alles: Das Thema des Podcast muss überzeugen und bei der Zielgruppe auffindbar sein. Hier kommt es auf die passenden Keywords und eine gute Werbung an. Ein aufmerksamkeitsstarkes Cover ist ebenfalls wichtig.
Ab und an mal eine Folge hochladen und auf viele Abonnenten hoffen? Das wird nichts. Regelmäßigkeit ist Trumpf. Es sollte im Vorfeld klar gesagt werden, wie oft der Podcast erscheint. Zu Beginn kann auch ruhig jede Woche eine Folge kommen.
Ads und Social Media
Nur wer das Produkt kennt, kann es hören. Daher empfiehlt es sich, auf Ads und auch Social Media zu setzen. So wird die eigene Brand bei Google und anderen Kanälen sichtbar. Mittlerweile hat Google auch ein spezielles Script für Podcaster geschrieben, das in die Website eingebunden werden kann. Spezielle Agenturen unterstützen hier gern.
Neue Folgen können ebenfalls auf Facebook und Instagram beworben werden. Fotos vom Team sind ideal, um ein Gesicht zu schaffen. Twitter bietet besonders gute Möglichkeiten Audio-Files direkt im Feed abzuspielen.
Das nächste große Ding nennt sich parallele Videopodcasts. Bei der Aufnahme einfach mal die Kamera mit laufen lassen. So können direkt zwei Kanäle bespielt werden, denn manche Fans möchten gerne das Gesicht zum Moderator sehen.
Viel Erfolg beim Podcasten!
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