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Janine Wurzinger




Dr. Nachtstrom




Platte der Woche: Glass Animals - I Love You So F***ing Much


Foto: Ollie Trenchard

I Love You So F***ing Much heißt das neue, vierte Album der Glass Animals, das vor wenigen Tagen erschienen ist. Darauf haben die Fans der Formation aus Oxford aber auch recht lange warten müssen: sind zwischen den ersten drei Alben jeweils nur zwei Jahre vergangen – musste man sich nun gleich vier Jahre gedulden, um wieder neues Material in den Händen zu halten.

Vermutlich wäre I Love You So F***ing Much auch ein wenig früher erschienen, wäre den Glass Animals nicht die Sache mit „Heat Waves“ passiert. Der Song, der ursprünglich 2020 auf dem „Dreamland“-Album zu finden war, hat sich zu einem absoluten Sleeper-Hit entwickelt, der schlussendlich nach fast zwei Jahren 2022 auch Platz 1 der US-Single-Charts erreicht hat. Mittlerweile hält „Heat Waves“ den Rekord als Single, die am längsten jemals in den US-Charts vertreten war (mit 91 Wochen), nebenbei kann die Nummer auch schon über 3 Milliarden Streams verbuchen. Mit dem neuen Album I Love You So F***ing Much versucht nun Mastermind und Sänger Dave Bayley diesen Mega-Erfolg und seinen Wandel vom Nobody zum Superstar thematisch ein wenig aufzuarbeiten.

Geschrieben und auch produziert hat Frontmann Bayley die Songs selbst, entstanden sind die Stücke in seinem neuen Haus in Kalfornien, was man dem Album auch ein wenig anhört. Zudem klingt das Material schwer nach 80er-Jahre, was aber ohnehin dem aktuell angesagten Soundbild entspricht. Wenngleich das Quartett da noch ein wenig mehr vom Indie-Ansatz der ersten drei Alben weggeht und noch ein wenig mehr in Richtung Pop und Massentauglichkeit geht.

Im Moment belegen die Glass Animals übrigens mit der Single „A Tear In Space (Airlock)“ auch Platz 1 in den Soundportal-Charts. Ebenso hat die Band vor wenigen Monaten schon mit der ersten Single-Auskoppelung „Creatures in Heaven“ die Spitze unserer Top-40-Charts-Liste eingenommen. Die Glass Animals sind aber nicht nur eine Single-Band. Im gesamten Verbund mit den restlichen Songs präsentiert sich das Album durchwegs homogen.