Platte der Woche: The Marías – Submarine
Foto: Atlantic Records
Die in Los Angeles stationierte Band The Marías sind zurück mit dem – wie man oft hört – wichtigen zweiten Album. Denn: wie heißt der alte Musikerspruch: fürs erste Album hat man ewig Zeit, fürs zweite nur solange einem die Plattenfirma Zeit gibt. Trotzdem wirkt der neue, zweite Longplayer „Submarine“ nicht etwa überhastet oder nervös. Dass aber das Werk überhaupt entstanden ist und das Quartett noch immer zusammen auftritt, das war in den letzten Jahren nicht immer so ganz sicher.
Wir erinnern uns zurück: 2021 hatten The Marías ihr Debütalbum Cinema veröffentlicht. Es gehörte zu den besten Alben des Jahres und hat dem Quartett sogar eine Grammy-Nominierung eingebracht. Danach gings als Opener für Halsey auf große Tour und 2022 haben die Marías mit Superstar Bad Bunny auf seinem Mega-Seller Un Verano Sin Ti kollaboriert (mit über 15 Milliarden Streams eines der meist-gehörten Alben überhaupt auf Spotify). Aber es war auch kräftezehrend: so ist die private Beziehung von Sängerin María Zardoya und Schlagzeuger Josh Conway während der Tour zum letzten Album zerbrochen.
Die Aufnahmen zu Submarine sind Anfang 2023 losgegangen. Davor hatte sich jeder der 4 Bandmitglieder erst mal ein paar Monate Auszeit von The Marías genommen. Und wie Josh Conway in Interviews bestätigt: die Zweifel, ob man nach der privaten Trennung überhaupt wieder gemeinsam Musik machen könnte, sind erst nachdem man alle Songs fürs neue Album fertig gestellt hatte verschwunden. Siehe da: es ist gelungen: das Brake-Up Album The Marías, das trotz der doch ernsten Thematik eine durchaus positive Gedankenwelt erschafft. Musikalisch gibt’s verträumten, hallgeschwängerten Indie-Pop mit leichten Jazz/Latin-Vibes und der hauchend-charismatischen Stimme der Frontfrau, die auch für die allermeisten Texte verantwortlich ist. Passend zum Albumtitel auch das Cover-Foto, dass Sängerin María Zardoya tatsächlich gewissermaßen als U-Boot unter Wasser zeigt. Auch lustig: es gibt eine spezielle Vinyl-Edition, die tatsächlich Wasser enthält, sodass die Tauch-Situation noch realistischer wirkt.
