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Patrick Möstl


Antonia Fabian




Platte der Woche: Royal Blood - Typhoons

von Patrick Möstl

Mike Kerr und Ben Thatcher wollten etwas neues bringen, etwas „freshes“; eine neue Version von Royal Blood, und zwar „in Farbe“ wie Frontmann Kerr es in einem Interview ausgedrückt hat. Nicht dass die beiden Vorgänger-Alben in irgend einer Weise Schwarz/Weiß gewesen wären, aber man hat schon bei der erste Vorab-Single „Trouble's Coming" vorigen September mitbekommen, dass die Briten hier definitiv einen Schritt – eigentlich einen Tanz-Schritt - nach vorne gemacht haben.

Sänger und Bassist Mike Kerr zur Weiterentwicklung des Stils mit dem neuen Studiowerk:

Denn: Obwohl Royal Blood weiterhin den von ihnen schon seit dem ersten Album beschrittenen Weg des modernen Rock oder Blues-Rock gehen, ist das neue Material doch noch mal tanzbarer, groove-lastiger; ja, manchen nennen es sogar Disco-Rock. Womit auch eine Gemeinsamkeit mit einem anderen großartigen Rock-Album des Jahres 2021 hergestellt ist. Dave Grohl hat mit seinen Foo Fighters beim im Februar erschienen „Medicine At Midnight“ ja auch etwas mehr auf die Groove-Karte gesetzt.

Zum Titeltrack, der am Beginn der Pandemie entstanden ist:

Auch bei Royal Blood ist es ein eher zufälliger oder schleichender Vorgang gewesen, die Songs noch mehr in Richtung Dance zu bewegen. Und: interessanterweise bringt es die Jungs auch zurück zu den eigenen Anfängen: den privat hatten Mike und Ben schon seit jeher Bands wie Daft Punk oder Justice angehimmelt. Und außerdem haben ja auch die Riff-Rock Urväter von AC/DC früh erkannt, dass ein ordentlicher, eingängiger Beat jedes coole Gitarren-Riff noch mal extrem nach vorne bringt. Ob der Dance/Groove-Rock die Zukunft des Rock ist, bleibt abzuwarten. Jedenfalls ist es die Gegenwart. Und Royal Blood haben mit „Typhoons“ definitiv eines der Rock-Alben des Jahres 2021 abgeliefert. Produziert haben Royal Blood das Werk übrigens selbst – mit prominenter Hilfe: Josh Homme von den Queens Of The Stone Age ist beim Song „Boilermaker“ am Pult gesessen und bei „Trouble's Coming“ hat Paul Epworth (Adele, Maximo Park,) die Knöpfchen gedreht.

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