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Bettina Janach


Patrick Möstl


Antonia Fabian


Auf dem Weg zu einem erfolgreichen Influencer


IM Williams @flickr.com - https://flickr.com/photos/imwilliams/

Viele junge Leute träumen von einer Karriere als Influencer. Sie möchten Mode, Kosmetik- oder Lifestyle-Produkte vorstellen und damit viel Geld verdienen. Dafür braucht man hunderttausende von Followern. Dem erfolgreichsten österreichischen Influencer, Schauspieler und Fitnessmodell Johannes Bartl, folgen 1,7 Millionen Fans. Um diese Menge an Leuten zu begeistern, braucht es kreativer Ideen, ununterbrochenes Engagement und viel harte Arbeit.

Los geht es mit der ultimativen Idee

Am Anfang jeder virtuellen Karriere steht eine zündende Idee. Das kann zum Beispiel ein Hobby sein, in dem man sich gut auskennt. Darüber kann man anderen etwas erzählen. Das muss nicht zwangsläufig auf einem Videokanal geschehen. Schon mit einer Homepage lässt sich Einkommen generieren. Auf jeden Fall kann man mit einer gut gemachten Homepage erste Follower an sich binden. Dazu sollte man die Tricks und Kniffe kennen, die eine Homepage in der Rankingliste der Suchmaschinen weit nach oben bringen. Allein bei Google müssen dafür über 200 Faktoren berücksichtigt werden. Für einen erfolgreichen Start in die Influencer-Karriere sollte man sich genau anschauen, welcher Personenkreis sich für die Idee interessieren könnte. Die Zielgruppe muss die gleichen Interessen haben, man muss wissen, auf welcher Social Media-Plattformen sich diese Menschen bevorzugt aufhalten, welche Sprache sie sprechen.

Vor dem Start gut informieren

Geht es um Musik, ist eine ganz andere Ansprache der jeweiligen Zielgruppe gefragt als beispielsweise für Bierdeckelsammler. Für beide Zielgruppen aber kann Musik ein nützliches Werkzeug sein, um auf die Homepage oder ein spezielles Video aufmerksam zu machen. Dafür muss man sich aber mit Urheberrechten beschäftigen. Das gilt auch für Texte und Bilder. Auch wenn Produkte in einem Video vorgestellt werden, können empfindliche Strafen drohen, wenn die gesetzlichen Vorgaben mit Blick auf Marken- und Wettbewerbsrecht nicht eingehalten wurden. Außerdem interessieren sich sowohl das Finanzamt als auch das Gewerbeamt für Influencer, sobald mit dem Hobby Geld verdient wird. Schon wenn ein einziger Affiliate-Link auf die Seite gesetzt wird, muss ein Gewerbe angemeldet werden. Darüber hinaus sind eventuell auch Beiträge an Berufsverbände abzuführen.

Ein bisschen Technik muss sein

Eine große technische Ausstattung ist am Anfang sicher nicht erforderlich. Für die Gestaltung einer Homepage gibt es kostenlose Programme, Fotos und Videos sind mit dem Smartphone schnell gemacht. Für den professionellen Auftritt ist ein gutes Mikrofon und ein Bildbearbeitungsprogramm sinnvoll. Auch die richtige Beleuchtung kann eine Rolle spielen. Wie immer im Leben, sollte man die Handhabung der Ausstattung und Programme üben, bevor man sich mit dem ersten Video an die Öffentlichkeit wagt.

Damit verdienen Influencer Geld

Am wichtigsten aber für potenzielle Werbekunden sind ein authentisches Auftreten und die Inhalte. Derzeit wird die Liste der beliebtesten Inhalte von Videos von Comedy angeführt, gefolgt von Spielen, Musik und Lifestyle-Themen. Auch Erklärvideos sind vom hohem Interesse bei den Usern. Dabei werden Tipps für die Bedienungen von Maschinen und Geräten oder Do-it-yourself-Ratschläge gegeben. Diese Videos eignen sich gut für Produktwerbung. Unternehmen zahlen für ein Posting bei 5000 bis 20.000 Followern Beträge zwischen 30 und 250 Euro. Mit sogenannter Affiliate-Werbung wird in der Regel weniger verdient. Die Unternehmen zahlen für jeden Klick oder Leeds eine Provision. Auch mit eigenen Produkten oder Online-Kursen lässt sich Geld verdienen.

Die richtige Plattform wählen

Wie bereits erwähnt, muss man die Zielgruppe da ansprechen, wo sie sich bevorzugt aufhält. Es macht keinen Sinn, sich auf allen Kanälen wie Facebook, Instagram, YouTube oder TikTok zu präsentieren. Geht es um die berufliche Karriere, wird sich die Zielgruppe eher auf Xing und LinkedIn treffen. Bei Lifestyle-Themen wie Wohnen oder gesunde Ernährung ist es dagegen Instagram und Pinterest. Auch hier gilt es, die technischen und formalen Voraussetzungen der Plattform zu kennen. Vor dem Start muss man wissen, wie die Plattform funktioniert, was erlaubt ist und was nicht.

Der Redaktionskalender hilft bei der Ideenfindung

Eine der Hauptregeln für Influencer ist Beständigkeit. Es müssen regelmäßig neue Beiträge gepostet werden. Internet-User bleiben einem Kanal nur dann treu, wenn er sie begeistert und das dauerhaft. Deshalb sollte vor dem Start ein Redaktionsplan stehen. In dem wird genau festgehalten, wann welcher Beitrag gepostet wird. So ist der Influencer gezwungen, sich frühzeitig Gedanken über neue Beiträge zu machen. Bei der Ideenfindung kann sich ein Blick auf den Messekalender lohnen. Geht es um Mode, liefern die internationalen Modeschauen wertvolle Themen, geht es um Autos, werden die großen Ausstellungen in die Überlegungen miteinbezogen. Die Jahreszeiten können gute Hinweise für Lifestyle-Themen wie Weihnachts- und Osterdekorationen geben.

Es gibt also viel zu beachten, bevor man in eine Karriere als Influencer starten kann. Mit einem genauen Plan, ähnlich einem Businessplan für Unternehmensgründer, lassen sich die Stärken und Schwächen der Idee erkennen und Fehler von Anfang an vermeiden. In den Plan gehört auch die Zielgruppenbeschreibung, die richtige Plattform und ihre Voraussetzungen, die nötige Ausstattung und deren Finanzierung sowie zu guter Letzt die Zielfestlegung. Je konkreter die Geschäftsidee und das Ziel beschrieben werden, umso besser ist es. Dann weiß man immer genau, wie es weitergeht auf dem Weg zum Erfolg.